
Hertha BSC Berlin – Borussia Dortmund 1:1
Nachdem man den 18. Spieltag als letztes mit einem trostlosen 0:0 schloss, durfte man den 19. Spieltag mit dem Auswärtsspiel bei Hertha eröffnen. Auf Grund der turbulenten Wetterlagen der letzten Tage, war man schon hocherfreut, als man pünktlich zur Mittagsstunde den Bus bei Ackfelds stehen sah. Zwar musste ein Mitfahrer kurzfristig auf Grund seines Dachschadens passen, der Rest enterte allerdings zügig das Gefährt und nach kurzer Ansage der Kutscher zur Beladung des Busses ging es los in Richtung Hauptstadt.
Dass man endlich mal wieder im Bus durch die Lande fahren konnte zelebrierte besonders der hintere Teil des Gefährts ausgiebig und legte eine Schlagzahl an den Tag, mit der man die Achter von Oxford und Cambridge locker hätte versenken können. So verflog der erste Teil der Fahrt recht zügig und man näherte sich Hannover. Während unsere Kutscher hier die Weitsicht besaßen einen Stau auf der Autobahn großräumig auf der Landstraße zu umfahren, war die Weitsicht einiger doch schon etwas getrübt. Um so größer war nach dem Genuss diverser gehopfter Bekömmlichkeiten die Erleichterung, als es endlich eine passende Gelegenheit gab die Blase zu leeren. Während nun beim Großteil ein gewisser Lerneffekt einsetzte und man kurzzeitig die Verköstigung runterschraubte, sammelte unser Hobbyklemptner weiter Zange um Zange und verlangte kurze Zeit später erneut nach Blasenerleichterung. Was natürlich mitten in der Stadt nicht so ohne weiteres möglich war und so letztlich ein Mülleimer zweckentfremdet werden musste. Unnötig zu erwähnen, dass besagter Eimer bei der nächster Rast zur Freude aller Beteiligten über Kopf durch den kompletten Bus balanciert wurde, ehe er fachmännisch entsorgt werden konnte.
Danach sollte es allerdings erst einmal relativ glatt laufen, bis auf das uns die Zeit auf Grund des Staus und einiger Boxenstopps etwas im Nacken saß. Schlussendlich erreichten wir noch rechtzeitig das Stadion. Sollte man zumindest meinen. Während ein Experte zunächst die Karten für unsere direkt Anreisenden im Bus liegen ließ und auf Grund dessen seine mehr oder minder vorhandenen Fähigkeiten im Dauerlauf zeigen durfte, steckte der Rest in der peniblen Einlasskontrolle fest. Nachdem auch diese Hürde genommen wurde, stieg die Hoffnung mit Anpfiff im Block zu stehen… wäre da nicht ein kleiner Trunkenbold gewesen, der noch auf große Reise zur Alkoholkontrolle gehen durfte. Bei erlaubten 0,8 Promille verschweigen wir das Testergebnis an dieser Stelle und umschreiben es mit „Bing, Bing, Bing, Highscore“. Preis für diese „stramme“ Leistung war eine ausgiebige Diskussion mit dem Ordnungsdienst, an dessen Ende die beiden Begleiter unseren Helden doch noch irgendwie ins Stadion quatschten. Allerdings mit einem Vermerk auf der Karte, dass er keinen Alkohol mehr im Stadion trinken dürfe. So weit, so gut ging es mit 10 Minuten Verspätung dann auch endlich in den Block, wo man sich kurz orientierte, feststellte, dass man nichts verpasst hatte und… plötzlich ohne unseren auf Bewährung im Stadion befindlichen Experten da stand.
Gerade als man begann, sich ernsthafte Sorgen zu machen, kam dieser zum Glück wieder. Mit seiner Karte in der einen Hand und 4 halben Litern in der anderen Hand an den Ordnern vorbei. Diese Aktion darf dann auch getrost als Highlight der ersten Halbzeit verbucht werden, denn der Rest des Gepöhles auf der grünen Wiese war eher Magerkost. Während der Schreiberling noch die Vorräte an Kaltgetränken erneuerte um die zweite Hälfte erträglich zu gestalten, hatte Hertha aber wohl doch Bock auf Fußball bekommen und schoss direkt nach Wiederanpfiff zur 1:0 Führung ein. In der Folge wurde auch schwarz-gelb mobiler und erarbeitete sich gute Gelegenheiten zum Ausgleich, während Berlin noch ein Abseitstor verbuchen konnte. Zählen tat der Treffer dann aber gegenüber als Kagawa eine Flanke von Sancho per Kopf über die Linie drückt und damit die Schlussoffensive einläutet. Während Sancho und Isak denkbar knapp scheitern, hätte es in der 94. Minute noch einen klaren Foulelfmeter für Borussia geben müssen. Während sonst bei jedem Sch…tolperer eingegriffen und das Spiel kaputt gemacht wird, hatte der Videoschiedsrichter in seinem Kölner Bunker wohl schon Feierabend gemacht. Somit blieb es bei der erneuten Punkteteilung und man machte sich mit nichts halbem und nichts ganzem auf den Weg zurück zum Bus.
Sofern man ihn denn fand. Während nach und nach die gesamte Meute eintraf, irrte eine verlorene Seele irgendwo durch Berlin und trieb die Busleitung zur Verzweiflung. Nachdem auch Standorte und diverse Telefonate nicht halfen, hieß es also raus aus dem Bus und das verlorene Schaf zurück zur Herde führen. Gefühlt quer durch Berlin gelaufen, fand man das Häufchen Elend dann nach einigen Anläufen auch und es konnte endlich wieder in Richtung Heimat gehen. Zwar wurde auf der Rückfahrt zunächst noch ein bisschen gezaubert, langsam aber sicher machte sich bei allen dann aber doch der lange Tag bemerkbar, es wurde deutlich ruhiger im Bus und es wurden einige Mützen voll Schlaf genommen, ehe man in den frühen Morgenstunden wieder die verschneiten heimatlichen Gefilde erreichte. Dort wurde noch schnell der Bus geleert und gesäubert, bevor dann ein jeder froh war, das heimische Bett zu erreichen.
Weiter geht es nun mit dem Heimspiel gegen den SC Freiburg. Hier sollte tunlichst wieder ein Sieg her um sich in den oberen Tabellenregionen festzusetzen oder zumindest den Anschluss zu halten.
Autor: Andi
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