33. Spieltag I 05.05.2018 I Borussia Dortmund – FSV Mainz 05

Borussia Dortmund – 1. FSV Mainz 05 1:2

Und schon wieder ist eine Saison fast vorbei. Während man in den letzten Jahren darüber meist recht bedröppelt war, empfanden es die meisten als eine gewisse Erleichterung zum letzten Heimspiel zu fahren, gegen die abstiegsbedrohten Mainzer die CL-Quali einzutüten und dann nach dem letzten Spiel in Hoppenheim einen Haken hinter die verkorkste Saison machen zu können.

Hierzu wollten wir es uns noch einmal gutgehen lassen und trafen uns um 09:30 Uhr zum gemütlichen Frühstück im Vereinslokal. Zumindest der Großteil tat dies. Ein besonders motiviertes (oder vielleicht auch besonders hungriges) Mitglied, kratzte bereits um kurz vor 9 an der ackfeldschen Pforte und wunderte sich mit traurigem Blick wo denn alle bleiben würden. Nach kurzer Aufklärung durch unseren Vereinswirt sah er seinen Irrtum dann auch ein und machte sich fortwährend daran, bis zum Eintreffen der anderen heldenhaft das üppige und köstliche Buffett zu bewachen. Vielen Dank dafür! Nach der Stärkung am Buffett genossen wir in munterer Runde noch das herrliche Wetter im Biergarten, ehe es dann im luxuriösen Linienbus zur gewohnten Zeit Richtung Fußballhauptstadt gehen sollte. Mit den üblichen Pause und Kaltgetränken ging es ohne weitere Vorkommnisse in Richtung Stadion und Busparkplatz. Es bleibt zu hoffen, dass wir auch uns an diesem Tag nicht nur für längere Zeit vom Westfalenstadion verabschieden mussten, sondern auch für immer von unserem jetzigen Busparkplatz.

Im Stadion ging es zügig auf die angestammten Plätze und dann rein in die Partie. Aber natürlich nicht, ohne vorher einen mehr als verdienten Borussen angemessen zu verabschieden. Nach 16 Jahren Borussia Dortmund war es das letzte Heimspiel für Roman Weidenfeller. Zunächst vom Verein verabschiedet, bedachte ihn beim Einlaufen auch die Südtribüne mit einer Choreo und Sprechchören. Da es aber auf jeder Party einen Blödmann gibt, der Stress macht und stört, sollte auch die Abschiedsparty für Roman empfindlich gestört werden. Und nicht nur durch eine Person, in diesem Falle sogar gleich durch 11 Leute. Die Frage, ob die Deppen dabei rote oder gelbe Trikots trugen, muss an dieser Stelle jeder selbst beantworten, Ende vom Lied war jedoch eine 2:0 Führung für die Mainzer. Diese verkürzte sich zwar recht schnell auf nur noch 2:1, danach erinnerte die Veranstaltung aber weniger an eine ausgelassene Abschiedsgaudi, als an den Auftritt der Tanzgarde „Scheintot“ aus dem Altenheim „Himmel hilf“.

Was schwarz-gelb während der 90 Minuten auf den Rasen „zauberte“ war trotz eines gewissen Pegels kaum zu ertragen. Immerhin war die Südtribüne an diesem Tag gut aufgelegt und tat ihr Bestes um Feuer und Leben auf den Platz zu bekommen, musste sich aber auch irgendwann eingestehen, dass es an diesem Tag vergebene Liebesmüh war. Immerhin reichte es noch zu einem Torschüsschen in der 89. Minuten… dem ersten seit dem Anschlusstreffer.

So wurde es beschämenderweise auch nichts mehr mit ein paar Minuten Einsatzzeit für Weidenfeller in seinem letzten Heimspiel. Die Abschiedsfeierlichkeiten wurden jedoch von der Tribüne mit Beginn der Nachspielzeit angefangen nachzuholen und nahmen nach Schlusspfiff richtig Fahrt auf. Während der Rest des indisponierten Haufens sich trollen konnte, feierte man Weidenfeller ausgiebig mit Spruchbändern und Sprechchören. Höhepunkt der Festivitäten war dann sicherlich sein Bad in der Menge und Auftritt auf dem Vorsängerpodest. Eine Ehre, die zuvor noch keinem Spieler zu Teil geworden ist und seine Verdienste noch einmal untermauert. Auch an dieser Stelle noch einmal vielen Dank, für 16 lange Jahre Borussia Dortmund, für Treue in guten als auch in mehr als schlechten Zeiten, für Titel, Triumpfe und gehaltene Punkte und vor allem dafür, auch in Zukunft weiterhin dem Verein verbunden zu bleiben. Chapeau Roman Weidenfeller, Chapeau Borusse!

Im Anschluss ging es im Sauseschritt zurück zum Bus, allerdings nicht ohne festzustellen, dass es immer noch einen gibt, der schlimmer ist als man selber. Wer denkt, unsere Musikauswahl ist des öfteren grenzwertig, dem wird empfohlen bei Youtube mal nach „Fröhliche Mainzer überall“ zu suchen. Wer sowas laut dröhnend über den Gästeparkplatz schallen lässt, sollte wirklich ganz dringend mal den Arzt seines Vertrauens aufsuchen. Daher also schnell weiter zum Bus und ab an die Getränkekisten um den Grottenkick schnell zu vergessen. Nach kurzweiliger Rückfahrt erreichten wir auch zeitig wieder die Heimat, wo wir den Tag gemütlich im morgens bereits getesteten und für mehr als gut befundenen Biergarten ausklingen ließen.

Dank des grandiosen Auftritts, winkt nun in einer Woche, trotz aus in Pokal und Euroleague, doch noch ein Finale. Beim Plastikclub aus Hoppenheim darf nun 90 Minuten um den Einzug in die Championsleague gezittert werden. Hoffen wir, dass Borussia sich treu und damit unkonstant bleibt. Dann dürften wir in Hoppenheim nämlich wieder ein Fußballfest erwarten.

Autor: Andi

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