
BVB – Real Madrid 1:3
Es muss auch mal rotiert werden, und sei es nur beim Schreiberling. Da der standardisierte Verfasser dieser meist so unterhaltsamen Zeilen durch die dreifach Belastung mit Bundesliga, Champions League und Oktobermarkt sich eine wohlverdiente Pause gönnt, komme ich nun zu der Ehre, Euch über die Fahrt zum ersten internationalen Heimspiel der Saison zu informieren.
Nun denn also CL Heimspiel gegen Real Madrid, klar das ist ja immer Oktobermarkt Dienstag. Echt super, dass bei solchen seltenen Ereignissen wenigstens für ein vernünftiges Rahmenprogramm gesorgt wird. Also war es bereits ab den Morgenstunden möglich, sich intensivst auf das Spiel vorzubereiten und den Tag mit einem gepflegten Bummel über den Krammarkt zu beginnen. Oder man begab sich einfach etwas früher als gewohnt zum geliebten Vereinslokal um an der eigens installierten Bierbude schon das ein oder andere Kaltgetränk zu genießen und sich dabei von den umstehenden Trunkenbolden je nach favorisierter Fußballfarbe beleidigen oder beglückwünschen zu lassen. Immer wieder herrlich.
Dann ging es aber los um 17:15 Uhr rollte das Gefährt an gewohnter Stelle vor und zur meine großen Freude saß auf dem Beifahrerplatz ein lange vermisster Rekonvaleszent, der endlich wieder dabei war. Das musste doch ein gutes Zeichen sein, dachte ich. Also heiß wie Frittenfett rein in den Bus, einen Platz gesucht und brav dem jubelnden Volk, draußen an der Bierbude, zugewunken und ab ging’s. Kaum war unser „Einweiser“, der bis zur Kreuzung vorhergelaufen ist wieder im Bus, gab es schon wieder Grund zur Freude: Die Musik, welche uns während der Fahrt in die richtige Stimmung bringen soll, war seit der Sommerfeier verschollen, es wurde schon viel gerätselt, wer denn mit der wertvollen Sammlung kultureller Hochkaräter abgängig sein könnte? Naja egal es wurde wohl mal ein Zimmer aufgeräumt und siehe da….. lalala.
Es war also eine launige Hinfahrt mit viel Vorfreude, einigen großen und kleinen Getränken. Auf dem Parkplatz in Soest, fuhr dann ein Bus vor und wir hatten einem netten Plausch mit den „Helene Fischer Ultras“ oder so, denn die gute Dame wollte zeitgleich in den Westfalenhallen trällern, weshalb der Parkplatz etwas voller war als gewöhnlich. Auch diese Hürde wurde genommen uns so konnten wir relativ zeitig unsere Plätze im Tempel einnehmen. Und siehe da, die am letzten Heimspiel gebetsmühlenartig vorgetragenen Hinweise, dringend die Aufgänge auf der Südtribüne freizuhalten, wurden überraschender Weise eingehalten und sogar die Jungs mit den großen Fahnen saßen brav auf den eigens angeschraubten Sitzschalen und harrten der Dinge. Immer wieder lustig bei internationalen Spielen.
Das Spiel wurde angepfiffen, nachdem erstmal die schwarzgelbe Fanfraktion kräftig pfeifen musste um auszudrücken, wie erfreut wir alle über die Seitenwahl waren, super! Unser BVB begann mutig nach vorn und stand hoch, wie das ja in dieser Saison so üblich sein soll. Leider wachte Madrid recht schnell auf und bemerkte, dass unsere Abwehrrecken ihnen doch ausreichend Platz ließen, damit die Herren Bale und Ronaldo ihre Kunst ausüben konnten. Dennoch gab der BVB nicht auf und mit dem Anschlusstreffer von Auba wachte auch „die Süd“ so richtig auf und es wurde aus allen Kehlen auf ein weiteres Tor gedrängt. Ich liebe diese Momente ja im Stadion, wenn diese Tribüne oder auch das ganze Stadion mal zeigt zu was es fähig sein kann. Leider musste ein gewisser Fatzke mit der Rückennummer 7 unserem Torwart kurz vor Schluss die kurze Ecke zeigen und so war das Spiel verdient verloren. Schade!
Also zurück zum Bus, denn nach so langer Zeit ohne Getränk verspürt man ja schonmal ein wenig Lust auf ein Felsquellwasser. Auf dem Weg dorthin erklärte mir der Tippeinsammler, dass er sich total vertan hat und zu seiner Schmach das richtige Ergebnis bei sich selbst zuvor auf den Zettel gedruckt hatte, schämen soll er sich, genau wie ein weiterer Mitfahrer, der auch nicht am richtigen Ergebniss vorbeige“schrammt“ ist. Egal Glückwunsch.
Auf der relativ ruhigen Rückfahrt wurden noch so einige Rechenspielchen angestrebt aber im Großen und Ganzen bereiteten die meisten sich schon auf den bevorstehenden Arbeitstag vor und so kamen wir auch zügig im heimatlichen Büren an und das Oktobermarktbundesligachampionsleague Wochenende war vorbei. Weiter geht’s dann in Augsburg bevor beim nächsten Heimspiel Dosenstechen angesagt ist und der Finder der CDs endlich mal wieder keinen Schnaps mit mir trinkt.
Bericht: Peter
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