14. Spieltag I 02.12.2017 I Bayer 04 Leverkusen – Borussia Dortmund

Bayer 04 Leverkusen – Borussia Dortmund 1:1

Nach dem kollektiven Versagen in der Vorwoche, war die Wut auf die Mannschaft bei weiten noch nicht verraucht und wird es auch noch lange nicht sein, aber das Leben muss ja weitergehen und damit auch die Bundesliga. Daher machte sich eine 10-köpfige Reisegruppe am Samstag auf den Weg zum nächstgelegenen Bahnhof und von dort aus nach Leverkusen zu den Pillendrehern.

Wie für Auswärtstouren üblich, ließ der erste Spaß auch nicht lange auf sich warten. Während wir uns durch den eh schon vollen Zug kämpften, krakelte einer der Mitfahrer vorm zur Zeit besetzen Fahrkartenautomaten lauthals durch die Gegend, dass er nicht warten wolle und wir am besten alle zusammen ohne Ticket fahren sollen. Auf Grund der allgemeinen Erheiterung etwas irritiert drehte er sich kurz darauf um und blickte in das freundliche Gesicht des Kontrolleurs, der daraufhin seine persönliche Betreuung anbot und ihm erst wieder von der Seite wich, als auch der letzte von uns mit einem Gruppenticket versorgt war.
Danach sollte der Spaß zunächst erstmal vorbei sein. In den eh schon vollen Zug gesellten sich nach und nach immer mehr Fahrgäste, vornehmlich leicht angeheiterte Frauen um die 50, auf dem Weg zum Wacken der Büroangestellten, dem Weihnachtsmarkt. In Hamm beim Umsteigen also schnell 3 Kreuze gemacht, dass der Spuk vorbei ist und rein in den nächsten Zug, in dem es Sitzplätze satt gab und man sich so die Fahrzeit zunächst gemütlich bei den üblichen Getränken vertreiben konnte. Kurios wurde es erst wieder, beim Besuch der lokalen Örtlichkeiten. Nichts ahnend wartend, kommt plötzlich eine Furie vom stillen Örtchen geschossen, haut auf einen Zwickau-Kleber an der Tür und bölkt im feinsten sächsisch „Desweschen hossen mir eusch, weil ihr Penner des Freundschafdsspiel abjesaacht häbt!“ Gute Frau, die Beschwerde wurde zur Kenntnis genommen und wir geben sie bei nächster Gelegenheit weiter. Bei solchen Leuten ist man doch immer gern zu Gast.

Dann aber erreichten wir unser Ziel und pflegten als erstes unsere Tradition unsere Biervorräte sicher in der Natur zu verstauen. Unser jahrelang trainiertes Eichhörnchen fand auch dieses Jahr wieder ein schönes Plätzchen und so ging es beruhigt in Richtung Stadion. Nach ausgiebigen Kontrollen wurde dann letztlich Einlass in die Bayer-Festung gewährt und wir früh dran waren blieb genug Zeit für Beflaggung und die Auswahl guter Plätze.
Weniger gut waren dann, wieder einmal, die 90 Minuten Fußball. Bereits nach 45 Minuten spürte man schon wieder den latenten Brechreiz. Philipp schwer verletzt raus, Castro böse umgenagelt und schwer verletzt raus, 0:1 hinten und eigentlich nur noch dank des viel gescholtenen Roman Bürki in der Partie, der heute endlich mal eine bärenstarke Partie zeigte. Dazu fand man in der Offensive kaum statt, so dass man in der Halbzeit schon schlimmstes befürchtete.
Nach dem Seitenwechsel übernahm schwarz-gelb zwar die Kontrolle, gegen 10 Pillendreher fiel der Mannschaft aber letztlich herzlich wenig ein, so dass Torchancen Mangelware blieben. Gefährlich wurde es dafür aber wieder einmal vor Bürki, der Volland allerdings stark den Zahn zog und damit im Gegenzug den Ausgleich durch Yarmolenko vorbereitete, als man nach ca. 30 Minuten in Überzahl zum ersten Mal auf’s Tor schoss. In der Schlussphase hatten beide Teams noch Chancen 3 Punkte einzutüten. Bürki entschärft einen Freistoß, auf der anderen Seite läuft Schürrle nicht nur seit Wochen seiner Form hinterher, sondern liegt noch im Weg rum und verhindert so das 2:1 in der Nachspielzeit durch Guerreiro. Unter dem Strich also mal wieder nichts Halbes und nichts Ganzes…

Nach Abpfiff verließen wir dann zügig das Stadion, da man den ersten Zug erwischen wollte, damit zwei Schnapsnasen noch rechtzeitig in der Heimat zum Taxi nach Willingen kamen, zum anderen erinnerte man sich mit Schrecken an das Drama aus den letzten Jahren das richtige Gleis zu finden, vor allem aber das Bier wieder zu finden. Zumindest letzteres gelang dieses Jahr recht zügig. Nach kurzem Hechtsprung in die Botanik wurden die Vorräte unversehrt eingesammelt und es ging Richtung Bahnsteig. Da es aber auf Dauer Langweilig wird, die Leute von einem Gleis auf das nächste zu jagen, hatte man sich dieses Jahr etwas Neues bei der DB ausgedacht. Stellen wir doch einfach mal den falschen Zug auf’s Gleis. Anstatt unseres Zuges nach Hamm stand dort plötzlich der Entlaster nach Dortmund. An und für sich ja gar nicht so verkehrt, wenn man es eilig hat und in Hamm Anschlusszüge erwischen möchte, aber eher weniger lustig. Ebenfalls nicht lustig war der komplette Verbrauch der Biervorräte. Während man dem Planer vor der Fahrt noch vorwarf, nur nach Leverkusen und nicht nach Moskau zu fahren, guckten alle plötzlich recht sparsam als noch vor Dortmund die Vorräte ausgingen. Auf Grund von kurzen Umsteigezeiten in Dortmund konnte auch erst wieder in Hamm nachgetankt werden. Und da die lieben Arbeitskollegen mit der Fahrt nach Willingen auch noch eine halbe Stunde länger warteten, konnten von da an auch alle noch in Ruhe die neu erworbenen Kaltgetränke genießen, bzw. sie als Löschwasser nutzen da eine Mitfahrerin die Schärfe ihres Döners ein wenig unterschätzt hatte und kurz vor’m Feuerspucken stand.

Schlussendlich erreichten wir gegen halb 10 wohlbehalten die Heimat und man verteilte sich noch an die verschiedensten Theken dieser Welt.

Autor: Andi

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