DFB Pokal 1. Runde I 20.08.2018 I SpVgg Greuther Fürth – Borussia Dortmund

SpVgg Greuther Fürth – Borussia Dortmund 1:2 n.V.

Samstag, 12.05.2018, 17:23 Uhr. Meine Güte, was waren wir froh als die Saison endlich vorbei war und wir unseren BVB auf einem CL-Platz wiederfanden. Dementsprechend froh war man, erstmal etwas Abstand vom Fußball und vom BVB gewinnen zu können.

Denkste… Was folgte, war eine Sommerpause, in der nahezu kein Tag ins Land strich, an dem nicht irgendein Kicker dieser Welt zu uns gedichtet wurde. Umso willkommener kommt einem die erste Pokalrunde. Endlich wieder mit den Freunden durchs Land ziehen und den BVB unterstützen. Aber der Reihe nach … (Zählt eigentlich einer mit, in wie vielen Spielberichten, diese Phrase vorkommt?)

War Fürth als Gegner immerhin noch in der Form attraktiv, dass ein Großteil der Mitfahrer, den zuvor versäumten Besuch des Sportparks Ronhof, nachholen konnte, verpasste die Terminierung auf den ungeliebten Montagtermin der Vorfreude einen herben Dämpfer. Nach monatelangen Borussia-Entzug machten sich aber nichtsdestotrotz eine urlaubstagopfernde und vorlesungsverweigernde Truppe aus 8 Leuten auf den Weg in Richtung fränkische Provinz. Aufgrund der 553.876 Kilometer, die unser Gefährt schon auf dem Buckel hatte, wurden Erinnerungen an die letzte Erstrundenpokaltour gegen Rielasingen/Arlen wach. Zur Überraschung aller, soviel kann ich vorwegnehmen, sind diesmal alle Türen in den dafür vorgesehenen Vorrichtungen geblieben. Die ursprüngliche Vorrichtung zügig verlassen hat hingegen das in der Kühlbox gelagerte Bier, welches in gewohnt gekonnter Manier den Weg in Richtung Rachen fand. Dementsprechend fix verflog auch die Hinfahrt, mit Ausnahme eines Stopps kurz vor Fürth, bei dem sich einige Mitfahrer darin versuchten, Michael Endes „Jim Knopf & Lukas der Lokomotivführer“ nachzustellen. Nachdem Prinzessin Lisi befreit und zurück nach Mandala gebracht wurde, ging es ohne Zugabe auf die letzten Kilometer.

Auf dem Gäste-/IKEA-Parkplatz angekommen, machten wir uns zügig auf dem Weg zum Stadion, welches im Vergleich zum Einheitsbrei in Liga 1 mit Flutlichtmasten mitten im Wohngebiet zu punkten wusste. Die ersten Gesänge der Spielzeit gingen auch recht gut über die Lippen und so konnte es endlich wieder losgehen.

Trotz bescheidener Sicht aus dem Gästeblock, war festzustellen, dass wir uns gegen den auf dem Papier stärksten Gegner der Pokalrunde (Vorjahres-15. In Liga 2) ziemlich schwertaten. Hinzu kommen die „ein oder andere“ Großchance, die nicht genutzt werden konnte und so ist es wie so oft im Fußball. „Machste vorne die Dinger nicht, kriegste se hinten.“ Was folgte, waren unzählige Krämpfe auf Fürther Seite, die schlussendlich Schiedsrichter Manuel Gräfe dazu veranlassten 5 Minuten drauf zu packen. Als man sich gedanklich schon mit dem Aus abgefunden hatte, fand Reus per Flanke den eingewechselten Neuzugang Axel Witsel der mit einer Volleyabnahme den Gästeblock zum Toben brachte. Man, was habe ich diese Momente vermisst!

Die Verlängerung plätscherte mehr oder weniger so dahin, sodass auch der Gästeblock nicht mehr an die Leistungen der regulären Spielzeit, insbesondere der ersten Halbzeit, anknüpften konnte. Anknüpfen an die Nachspielzeit der regulären Spielzeit konnte hingegen die Nachspielzeit der Verlängerung. Wieder nutzte der BVB in Person von Marco Reus die letzte aller Gelegenheiten. Gästeblockeskalation Teil II! Irgendwie sind die dreckigen Siege am Ende ja auch die schönsten.
Im Anschluss wurde die Mannschaft dementsprechend noch für den Willen bis zu letzten Sekunde zu kämpfen, gefeiert, ehe es zügig Richtung Bulli ging. Schließlich musste der Großteil der Besatzung am nächsten Tag wieder los.
Clevererweise hatte unser Fahrer, der am nächsten Tag als erstes raus musste, während des gesamten Spiels das Licht angelassen, sodass uns zunächst ein rumänischer Truckfahrer beim Überbrücken helfen musste (Mulțumesc!), ehe es weitergehen konnte. Da der IKEA zu dieser Zeit leider schon geschlossen hatte, ging es mit leerem Einkaufswagen, aber dem Weiterkommen im Gepäck zurück in die Heimat. Ein Weiterkommen, dass aufgrund des Spielverlaufs sicherlich schmeichelhaft ist, aber da fragt in Berlin auch keiner mehr nach.

Die lange Tour und der beschissene Termin auf einen Montag nahmen dann die meisten zum Anlass, es mit Schlaf zu probieren. Dies wusste der restliche Teil gekonnt mit den feinsten Klängen aus Musik- und Quizsenderfernsehgeschichte zu verhindern. Schließlich wäre es ja auch unverantwortlich gewesen, den Fahrer zu dieser Uhrzeit alleine im Bulli wach bleiben zu lassen.

Zuhause angekommen ging es dann für die einen unter die Dusche und ab zur Schicht, während es zwei Nachtschwärmer noch vorzogen, der arbeitenden Gesellschaft beim Tanken zuzuschauen.

Weiter geht´s am Sonntag mit dem Bundesligastart gegen den bundesligaunwürdigsten Gegner. Lasst uns versuchen das Erfolgs- und Glückserlebnis aus dem Pokal mit in die ersten Wochen zu nehmen. Auch wir als Tribüne haben in der letzten Saison über weite Strecken enttäuscht. Lasst uns gemeinsam mit der Mannschaft einen Neuanfang starten und endlich wieder für ein lautstarkes Westfalenstadion sorgen!

Autor: Janik

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*