Atletico Madrid – Borussia Dortmund 2:0
Immer wieder wird einem suggeriert, dass man dankbar sein soll. Dann wollen wir mal nicht so sein und die Empfehlung in die Tat umsetzen!
Danke! An die drei wenig auskunftsfreudigen Damen am Gate in Hannover, die uns drei Stunden lang, im Abstand von ca. 60min über unsere Verspätung informierten und danach, vermutlich wegen Überbelastung, verschwanden.
Danke! An die Eiswolke, die nicht der suggerierte technische Defekt an der Maschine war, sondern einfach mal so über der Startbahn rumhing, weswegen unser Miniflieger mit unzureichendem Enteisungssystem nicht starten konnte.
Danke! Für das Canceln des Flugs nach 3h Wartezeit, in der wir locker mindestens eine andere Flugverbindung hätten nehmen können.
Danke! Für das Umbuchen auf einen anderen Flug, der wiederum 3h später abflog (mittlerweile reden wir von einer Startzeit von 13.30Uhr anstatt 06.50Uhr!).
Danke! Für die großzügige Entschädigung in Form eines Verzehrgutscheins. Wir hatten scherzhaft mit 3,50€ gerechnet, bekamen aber tatsächlich 10€. Pro Person! In Naturalien umgerechnet: zwei große Bier. Für sieben Stunden Verspätung.
Ironie aus!
Kommen wir nun zu den ernst gemeinten Danksagungen!
Danke! An das große deutsche, dunkelgelbe Flugunternehmen, dass ihr uns aufgenommen habt. Ihr habt unseren Tag und unsere Stimmung wirklich aufpoliert (obwohl die zahlreichen Bier – die mehr waren als zwei Gutschein-Bier – da auch schon geholfen haben). Es gab Mittagessen, Getränke en masse und etwas nachgeholten Schlaf.
Danke! An die beiden schwarz-gelben Kollegen aus Braunschweig und Osnabrück, die uns in unserer Odyssee begleitet haben und ein wenig Abwechselung in die Gespräche brachten. Ihr habt zwar nicht 100% zu unserer Gruppe gepasst, aber in der Not rückt man ja bekanntlich zusammen. Wir hoffen dass ihr es auch rechtzeitig geschafft habt, das Spiel sehen konntet und ohne Schwierigkeiten zurückreisen konntet.
Danke! An unseren Taxifahrer, der sich realistisch selbst als Michael Schumacher bezeichnete. Heimatgefühle! Der Name war, nebenbei bemerkt, auch das Einzige, was er in einer anderen Sprache als Spanisch sagen konnte. Glücklicherweise konnte ein Fanclub-Mitglied noch lang vergessene Spanisch-Kenntnisse hervorkramen und eine Fahrt nach Timbuktu abwenden.
Danke! An die Fans vom BVB, dass ihr am Treffpunkt bis nach 19Uhr auf uns gewartet habt und wir mit euch und allerlei Pferdchen und lautstarken, auf Spanisch schimpfenden (Triller-)Pfeifen zum Stadion gehen konnten.
Danke! An den Flughafen in Madrid, dass wir kein Hotel nehmen mussten sondern in der bezaubernden Wartehalle schlafen durften. 4 von 5 Sternen (Stühle waren etwas unbequem)!
Danke! Auch der in unseren Farben spielenden Truppe auf dem Platz. Ja, richtig. Auch wenn das Spiel die Strapazen nicht aufwiegen konnte, sind wir durch euren Einsatz heute trotzdem da wo wir sind. Die letzten Spiele habt ihr beweisen können, was möglich ist, wenn man als Team zusammen- und nicht mit Dramen in den Medien steht. An Ende des Tages nehmen wir die Strapazen gerne in Kauf. Jede Auswärtsfahrt ist ein Spektakel und bietet Momente, von denen wir noch in 40 Jahren erzählen werden. Wir haben mit euch schon so einiges erlebt, so jung oder kurz dabei wir auch sein mögen, und sind dankbar für die Erlebnisse! Kämpft weiter, spielt Samstag so, wie wir euch die ganze Saison erlebt haben. Denn „wenn du das Spiel verlierst, dann stehen wir hier und sing’n für dich, Borussia!“.
Zu guter Letzt, gilt der Dank der großartigen Reisegruppe, die von Hannover über Brüssel nach Madrid wollte und dann den Umweg über die Heimatstadt unseres Gastes vom kommenden Samstag nehmen musste (die Haarstrang Heroes dürfen gerne die Planung der nächsten Fahrt übernehmen und beweisen, dass man mit ihnen schneller ans Ziel kommt). Es war mir ein Fest umd wenn es nochmal zu solchen Strapazen kommt: die Grillkohle für eine Zwischenmahlzeit ist heiß!
Autor: Johanna
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