Bundesliga I 21.04.2019 I SC Freiburg – Borussia Dortmund

SC Freiburg – Borussia Dortmund 0:4

Nach dem Heimsieg gegen Mainz hielt der Spielplan am Ostersonntag einen Ausflug ins beschauliche Breisgau bereit. Dieses Angebot wurde auch dankend angenommen, bot es doch die Gelegenheit, dem heimischen Ostertrott, teils verbunden mit Besuchen der buckligen Verwandtschaft, zu entgehen und sich bei sommerlicher Witterung einen schönen Tag zu machen. Trotz nur 5 zugeteilten Karten, konnten noch weitere Mitfahrer mobilisiert und damit ein schmucker Bulli gebucht werden. Trotz unchristlich früher Abfahrtszeit und teils durchzechter Nacht standen alle pünktlich parat und unser Vehikel rollte gen Süden.
Dabei verlief der Start noch ein wenig holprig, zumindest was die Beschallung anging. Nachdem das erste zischen des Dosenbiers verhallte, stand den Mitfahrern der Sinn nach etwas Musik, bzw. dem was unser DJ halt so Musik nennt. Der CD-Player hatte aber wohl noch keinen Bock und zauberte ein freundliches „Opfer“ auf’s Display. Sehr charmant… Wohl dem, der zwei Boxen im Rucksack hat und so trotzdem gute Stimmung verbreiten konnte. Etwas weniger gute Stimmung herrschte allerdings zunächst ob der Toilettensituation. Da zeitgleich halb Rostock unterwegs in Richtung Kaiserslautern war, boten sich nur wenige und kurze Möglichkeiten zum Ablassen, des bereits in größeren Mengen eingefüllten Gersten- und Kräutersaftes. Hinter Frankfurt dann aber die Erlösung und wir konnten einen Feldweg neben der Autobahn ansteuern. Soweit so unspektakulär, wäre dort nicht auch noch ein klappriger Blumenverkaufswagen gewesen. Während unserer 5 Minütigen Rast hatte dieser öfter Kunden vor dem Laden stehen, als Rainer Calmund eine Diät abgebrochen hat. Entweder haben also diverse Frankfurter Männer die Ostereier nicht unbedingt zu Hause versteckt und müssen ihre Liebste besänftigen, oder es wandern vielleicht auch noch andere Dinge dort über den Ladentisch. Sei es drum, wir machten uns wieder auf den Weg. Während im hinteren Teil des Bullis nun vornehmlich daran gearbeitet wurde, die beiden Trunkenbolde vom Vorabend vom erneuten Alkoholgenuss zu überzeugen, ließ sich die erste Reihe auch nicht lumpen und testete das neu erfundene „Tote-Tier-Trinken“ auf Alltagstauglichkeit. Die denkbar einfache Regel, bei jedem toten Tier am Straßenrand einen zu heben sorgte zum einen für ein hervorragendes Spielverständnis von Beginn an und am Ende für zwei ziemlich erschöpfte, aber sich lustig benehmende Spielteilnehmer.
Glücklicherweise erreichten wir irgendwann auch unser Ziel und parkten im zweiten Anlauf und mit 3 Einweisern erfolgreich unser Gefährt und machten uns auf den Weg in Richtung Stadion. Am Eingang trennten sich leider unsere Wege, da unsere beiden Mitfahrer ohne Karte nicht mehr fündig wurden und sich das Spiel so von draußen in einem Biergarten anschauen mussten. Bei 25 Grad und Sonnenschein, allerdings auch nicht die schlechteste Alternative. Im Stadion selber betrat man den wohl schlechtesten Gästeblock der Liga und wartete auf den Anpfiff. Mit diesem übernahm Borussia die Kontrolle und ging verdient mit 1:0 in Führung. Danach jedoch schaltete man wieder 2 Gänge zurück und es entwickelte sich ein offenes Spiel. Nach der Pause brachte schwarz-gelb das Spiel allerdings schnell mit dem 2:0 unter Kontrolle und macht mit dem 3:0 und 4:0 den Deckel drauf. Somit blieb genug Zeit sich auf der Tribüne noch etwas auszutoben. Die gute Stimmung fand ihren Höhepunkt, als die Vorsänger zum internen Wettstreit antraten wer „Borussia Dortmund unsere Droge“ lauter herausschreien kann, bevor die Halsschlagader platzt. Am Ende standen ein Unentschieden und zwei hochröte Köpfe, die im Anschluss noch ordentlich auf das Derby einstimmten.
Nach Abpfiff trafen wir direkt vor dem Stadion auch direkt auf unserer „Außendienstler“ und stellten fest, dass diese es sich bei badischem Wein mehr als gut gehen lassen haben. Am Bulli angekommen, stand zunächst die Königsdisziplin ausparken und wenden an. Entgegen den in der Fahrschule gelernten 3 Zügen, gestaltete es sich als Drama in 3 Akten, aber schlussendlich stand die Kutsche abfahrbereit auf der Straße. Nach kurzem Tankstopp konnte es dann auch weiter zum nächsten Programmpunkt gehen. Auf Grund es feinen Wetters wurde sich im Vorfeld ein See ausgeguckt, an dem gegrillt werden sollte. Auf der Karte etwas näher als in der Realität erreichten wir unser Ziel letztlich doch und ein schönes Flecken Uferbereich wurde auserkoren uns zu beherbergen. Während Team Technik noch mit dem Aufbau des Grills beschäftigt war, stellte der Rest der Meute das sportliche Talent unter Beweis. Überflüssig zu erwähnen, dass der Fußball nach nicht einmal 2 Minuten mitten auf dem See schwamm. Während der Grillmeister noch mehr oder weniger erfolgreich in seinen Kohlen stocherte, brach der Messi für Arme leicht bekleidet auf um den Ball zu bergen. Hierzu sollte ein eigens mitgebrachter Schwimmreifen genutzt werden. Mangels Luft ähnelten seine Schwimmeigenschaften jedoch eher denen eines Backsteins und es blieb nichts anderes übrig, als die Bergung schwimmend vorzunehmen. Ähnlich erfolgreich wie die fußballerischen Darbietungen waren auch die Grillkünste des Chefgrillers und nach schon 1,5 Stunden hatte dann auch jeder was im Magen. Ansatzweise gestärkt und mit einem neuen edlen Tropfen Wein aus einem Ausflugslokal versehen, setzten wir die Reise fort.
Entsprechend heiter verlief auch der Rest der Rückfahrt. Während zeitweise die Aufnahmefähigkeit einiger Mitfahrer etwas sank und man einiges 3x erklären musste, weckte der Vortrag zum Thema urinieren in der Öffentlichkeit einer Staatsbediensteten am Rastplatz dann doch wieder die Aufmerksamkeit aller Beteiligten. Zumindest kurzfristig. Kaum außer Sicht, plätscherte es munter weiter. Zumindest so lange, bis man erkannte, dass die freundliche Dame und ihr Kollege nur eine Runde gedreht hatten und erneut in Sicht kamen. Gut, dass wir eh gerade fahren wollten…
Auch die nächste Rast bot einiges an Erheiterung. Während der Erste sich trotz 1,5 Stunden Restfahrzeit schon in Steinhausen wähnte und mit Sack und Pack losstiefelte, suchte der nächste verzweifelt das goldene M. Trotz akribischer Wegbeschreibung der ca. 50 Meter langen Strecke, reichte es nur zu einer Runde um den Bulli, bevor der müde Wandersmann sich umblickte wie ein Eichhörnchen bei Gewitter und sich zum Schläfchen auf die Rückbank pflanzte.
Der Rest der Fahrt sollte nun aber ohne weitere Katastrophen über die Bühne gehen, sieht man einmal von der Musik ab. Mit gekonnten Übergängen verband unser DJ Schützenfestmärsche mit russischem Hardstyle und dem weltberühmten DJ Klof***er. Da unser DJ Repeat die 5 Lieder in seinem Arsenal in Endlosschleife und gern auch mehrmals hintereinander abspielte, kann sich nun wohl jeder denken, dass diverse Kreuzzeichen gemacht wurden, als endlich wieder die Heimat erreicht wurde. Dort wurde noch schnell der Bulli gesäubert, bevor es, dem DJ sei Dank, mit toller Beschallung im PKW zurück nach Büren ging.
Insgesamt also wieder einmal eine hervorragende Tour, deren Anekdoten wohl noch ein bisschen in Erinnerung bleiben werden. Weniger lustig sollte es dann am nächsten Samstag werden, wenn das blaue Pack optische Umweltverschmutzung im WESTFALENSTADION betreibt. Lasst sie uns daher einfach aus dem Stadion schießen!
Im Normalfall würde der Bericht an dieser Stelle enden. Dank eines großen Helden, darf sich der Leser aber noch über eine weitere Pointe freuen. Während man dachte unseren Helden beim aufräumen mit der simplen Aufgabe den Schlüssel wieder beim Verleih in den Briefkasten zu werfen nicht zu überfordern, musste man feststellen, dass dies wohl doch der Fall war. Zu seiner großen Freude erreichte den Schreiberling am Tag nach der Tour ein Foto des Schlüssels, verbunden mit der Erkenntnis wie dumm man doch sei. Unterschreibe ich so und schließe damit den Bericht endgültig.

Autor: Andi

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