Nach dem souveränen Aufgalopp im Pokal stand eine Woche später auch der Auftakt in der Bundesliga auf dem Programm. Da das GEsindel von nebenan am nächsten Wochenende die Turnhalle für etwas anderes nutzt und daher am ersten Spieltag Heimrecht hatte, ging es für schwarz-gelb seit langem einmal wieder am ersten Spieltag auf Reisen. Nach dem beschaulichen Freiburg im Breisgau in der letzten Woche durfte man nun zum pottenhässlichen VW-Werk in Wolfsburg fahren. Einziger Vorteil daran: Ist mit der Bahn sehr gut zu erreichen und man hat es hinter sich.
Hinter sich hatten es auch bereits bei Abfahrt schon/noch 50% der Bürener Reisegruppe. Sichtlich gezeichnet vom Vorabend quälte man sich morgens ins Auto und nach kurzem Schläfchen auf dem Bahnhofsgeländer in den Zug und in Paderborn wieder raus. Hier angekommen machte unser Häufchen Elend eine so bemitleidenswerte Figur, dass es von einer fremden Frau besorgt angesprochen wurde, ob es alleine klarkomme (die anderen 50% der Reisegruppe waren schon ein paar Schritte voraus) oder ob man die Bahnhofsmission verständigen solle. Eine nette und sicher nicht selbstverständliche Geste, aber letztlich siegte im Ziehvater doch die Fürsorgepflicht und man gab sich als Begleitung zu erkennen und sammelte seinen Ziehsohn wieder ein und verfrachtete ihn in den nächsten Zug. An dieser Stelle könnten nun einige Anekdoten der Hinfahrt stehen, da der eine aber in Embryostellung im kollektiven Tiefschlaf lag und der andere folglich niemand zum reden hatte, war die Hinfahrt dann doch recht zäh und ereignislos. Besserung trat erst auf, als kurz hinter Hannover die anderen beiden Kartenbesitzer zu uns in den Zug stiegen und man etwas Gesellschaft hatte.
In Wolfsburg angekommen, durfte natürlich der obligatorische Polizeikessel vor’m Stadion nicht fehlen. Sinn und Zweck erschließt sich seit Jahren nicht (zumal man nach 10 Minuten völlig unbehelligt weitergehen konnte), aber wie man hörte und bei schwatzgelb.de auch nachlesen kann, muss die Staatsmacht ja eh mal wieder einen Sahnetag erwischt haben.
Am Stadion angekommen, ging es schnell hinein und auf die Plätze. Schnell hinein in die Partie fand auch Borussia und nahm das Heft in die Hand. Gegen teilweise doch arg überforderte Wölfe schossen Pulisic und Batra mit sehenswerten Treffern schnell eine beruhigende 2:0 Führung heraus. Entsprechend gut aufgelegt präsentierte sich auch der Gästeblock und sorgte so für einen gelungenen Fußballnachmittag. Nur schade, dass Ex-Borusse Kuba bereits vor der Pause verletzt vom Feld musste. An dieser Stelle noch gute Besserung!
Nach dem Seitenwechsel sollte sich nicht viel am Spielgeschehen ändern. Borussia kontrollierte die Partie auch weiterhin und spielte munter nach vorne, was unter dem Strich noch das 3:0 durch Aubameyang einbrachte. Unterhaltsam wurde es noch einmal kurz nach Abpfiff, als ein paar Wolfsburger versuchten über die Haupttribüne in den Gästeblock zu gelangen, welcher kurz nach der Pause ein Wolfsburger Banner präsentierte.
Das Ganze war aber letztlich nicht einmal ein Sturm im Wasserglas und so machte man sich zügig auf den Rückweg in Richtung Bahnhof, wo bereits ein gut gefüllter Zug auf uns wartete. Da nun bei allen die Lebensgeister zurückgekehrt waren und nach dem Sieg überall gute Laune herrschte, entpuppte sich die Rückfahrt um einiges kurzweiliger als die Hinfahrt. Kurz vor Hannover verabschiedeten wir unsere beiden Mitreisenden, stärkten uns in Hannover und erreichten ohne weitere Probleme wieder die heimatlichen Gefilde.
Nun reicht es aber auch erst einmal mit den Reisen und es wird Zeit, endlich wieder im Wohnzimmer Westfalenstadion spielen zu dürfen. Also, noch irgendwie die 7 Tage bis zum Heimspiel gegen die alte Dame aus Berlin rumkriegen und dann geht die Saison auch endlich so richtig los.
Autor: Andi
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