Montags könnte ich kotzen… so oder so ähnlich war wohl vielen Borussen zumute als dieser Spieltag angesetzt wurde. Es hatte uns erwischt und wir mussten am ungeliebten, von der Gier nach dem schnöden Mammon erdachten und erschaffenen Montagsspieltag gegen die Puppenkiste aus Augsburg ran. Die „aktive“ Fanszene verkündete einen Boykott dieses Spiels und wünschten sich, dass die Südtribüne bei diesem Spiel leer bleiben würde. Sofort schlossen sich etliche Fanclubs diesem Boykott an und es drohte ein „Trauerspiel“.
Da aber unser Fanclub Karten geordert hatte und auch gegenüber den Dauerkartenbesitzern, die das Spiel dennoch besuchen wollten, die Pflicht hat zu jedem Spiel zu fahren, traf sich um 17:00 Uhr und arschkalten Wetter bei Ackfelds in Büren eine kleine Gruppe Boykott-Boykotierer die auch an einem Montag ihren BVB unterstützen wollten. Es gibt keine zwei Meinungen: Montagsspiele will kein Mensch. Über den Sinn oder Unsinn der weiteren Aktion wurde dennoch lebhaft diskutiert.
Aber genug dazu, wir machten uns gutgelaunt mit sehr wenigen Mitfahrern auf den Weg in die Fußballhauptstadt. Und heute war noch einmal alles etwas anders. Denn im Gegensatz zu normalen Fahrten hielten wir diesmal an dem Autohof Soest-Ost an, um einige Jungs vom Fanclub „Möhnepower“ mitzunehmen, das waren dann die Boykott-Boykottierer-Boykottierer denn auch dieser Fanclub musste aus organisatorischen Gründen nach Dortmund fahren, ins Stadion wollten sie aber nicht und so machten sie sich auf in die ortsansässigen Glasbiergeschäfte um den Unmut über die Spieltags Ansetzung mit Alkoholkonsum zum Ausdruck zu bringen. Auch eine Möglichkeit! Die Jungs wurden herzlich begrüßt und die Fahrt ging weiter.
Aufgrund der Nachfeier des Geburtstages eines Vorstandmitglieds, der zwar weder die Fahrt nach Dortmund noch die Bezahlung hochgeistiger Spirituosen boykottierte, wohl aber deren Konsum, mussten die Kollegen in unmittelbarer Nähe den Konsum der Getränke übernehmen, aber auch innere Wärme war sehr willkommen.
In Dortmund angekommen erahnte man schon, die Ausmaße der Aktion des Spieltages: Die Busse konnten an einer Hand abgezählt werden und wir fanden direkt einen Platz in der ersten Reihe, oder war es die letzte? – Man weiß es nicht. Der Weg ins Stadion konnte auch schnell absolviert werden, denn der Andrang war gering, bis nicht vorhanden und es ging geradewegs in den Block. Auch hier gähnende Leere und klirrende Kälte. Also schnell eine Glühfanta oder wie das eklige Zeug heißt, das als Warmgetränk angeboten wird, in den frierenden Balg geschüttet und los konnte es gehen.
Die Stimmung unter den Anwesenden war recht gut, es erinnerte an „alte“ Zeiten und auch bei Spielbeginn entwickelte sich zaghafter Support, nachdem man sich besann nicht immer alles vorgekaut zu bekommen. Sogar die ein oder andere „La Ola“ lief mal wieder durch das Stadion und dem nostalgischen Fan wurde so ein wenig wärmer um Herz.
Auch das Spiel lief zuerst in die richtige Richtung und Marco Reus erzielte bereits nach 15 Minuten das 1:0 für unsere Borussia. Leider verflachte das Spiel immer mehr und auch die anwesenden Fans schienen langsam einzufrieren. Ob sich die Jungs auf dem Rasen dem Boykott anschließen wollten und sich weigerten frisch in Richtung Süd zu spielen ist nicht überliefert aber das Spiel wurde leidenschaftslos runtergespielt und so kam auch Augburg in der 73. Minute zum Ausgleich und ein trauriger Spieltag wurde von einer traurigen Leistung und eisiger Stimmung abgeschlossen.
Die Mannschaft hielt es am Ende auch nicht für nötig, die wenigen Fans, die im Stadion waren zu verabschieden und machten sich auf ins Warme. Wir also auch… durchgefroren kamen wir am nageneuen Gefährt an und die Heizung funktionierte, also noch ein Abschlussbier und eine ruhige Rückfahrt über Soest-Ost konnte beginnen.
Fazit der Fahrt ist und bleibt: I don’t like Mondays
Autor: Peter
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