CL 1.Spieltag I 13.09.17 I Tottenham Hotspur – BVB

Tottenham Hotspur – BVB 3:1

Nur wenige Tage nach dem Gastspiel im Breisgau ging es erneut auf große Reise für die schwarz-gelbe Anhängerschaft. Ziel war (wieder einmal) die englische Hauptstadt. Zwar durfte man sich zur Abwechslung mit Tottenham anstatt Arsenal auseinandersetzen, unter dem Strich sorgte das Los London allerdings für keine großen Begeisterungsstürme. Zu oft war man in den letzten Jahren schon hier und zu viele tolle europäische Städte warten noch auf unseren Besuch…

Nichtsdestotrotz fanden sich mitten in der Nacht zum Mittwoch einige Verwegene, die sich in den Bus nach London setzen wollten. Erfreulich hieran war, dass es erstmals gelang, mit befreundeten und umliegenden Fanclubs einen eigenen Bus zu organisieren und sich so die Fahrt bis nach Dortmund zu ersparen. Leider sollte die Fahrt dann allerdings doch ein wenig holprig starten. Zunächst mussten wir bei einem ersten Qualitätstest der gehopften Getränke feststellen, dass diese allesamt handwarm waren, danach standen wir, eh schon sehr spät gestartet, fast eine Stunde irgendwo im nirgendwo auf einem Rastplatz und mussten auf die Ablösung des Busfahrers warten, die im Stau stand. Danach rollte es aber ohne größere Probleme. Zumindest bis zum sagenumwobenen Antwerpen, wo ja bekanntlich immer Stau ist. Während man den Stau auf eigenen Busspuren relativ schnell hinter sich hatte, erwachte der Bus nach und nach auch wieder zum Leben und es wurden diverse Flaschen geleert. Schade nur, dass zur guten Stimmung keine feinen Klänge aus den Lautsprechern ertönten, da immer nur Radio lief. Und da es auch nicht so recht klappen wollte ein Mobiltelefon mit dem Radio über Bluetooth zu verbinden, war dann über weite Strecken doch eher stille Messe angesagt. So vertrieb man sich die Zeit bis zur Fähre mit einigen Anekdoten von vergangenen Fahrten. Kurz vor Calais kam dann noch einmal Leben in den Bus, als auf den letzten Drücker die Liste mit persönlichen Angaben für die Grenzkontrolle ausgefüllt werden musste. Klappte so gerade just in time und nach kurzer Wartezeit nach der Kontrolle ging es auf das Böötchen in Richtung Insel. Die Überfahrt wurde dann dazu genutzt, ein paar kalte Bierchen zu naschen, Schlaf nachzuholen oder sich an Deck die stürmische Kanalluft um die Nase wehen zu lassen. Oder aber man schaffte es bei dem Versuch Bier im Bordshop zu erwerben sich rausschmeißen zu lassen.

Somit mussten also nach dem Anlegen die letzten Bierreserven des Busses auf dem Weg nach London dran glauben. Wembley erreichten wir letztlich auch zügig, so dass noch genug Zeit für einen Happen zu Essen und ein paar Bierchen in einem Pub blieben. Allerdings war dieser Plan leider einfacher gesagt als getan. Zwar besaßen die Ordnungskräfte zwar allesamt die britische Höflichkeit, gleichzeitig aber auch einen Orientierungssinn wie ein Toastbrot und so liefen wir zunächst gefühlt einen halben Tag durch London, ehe wir Lokalitäten erreichten, zu denen auch Dortmunder Zutritt hatten. Dort konnten wir uns aber noch einmal gut stärken, bevor es dann in Richtung Stadion gehen sollte. Ähnlich wie beim Finale 2013 war das Spiel aber auch dieses Mal zum vergessen. Durch eklatante Abwehr- und Torwartfehler fing man sich schnell zwei Buden ein. Einziger Lichtblick war der zwischenzeitliche Ausgleich durch Yarmolenko. Nachdem vom Schiedsrichtergespann auch noch ein regulärer Treffer zum möglichen 2:2 unterschlagen wurde, beschlich einen so langsam das Gefühl, dass es hier und heute wieder einmal nichts zu holen geben sollte. Auch der Gästeblock wollte irgendwie nicht so richtig in Fahrt kommen und so plätscherte das Spiel langsam aber sicher vor sich hin. Und wie schon befürchtet, machte Tottenham mit dem 3:1 irgendwann den Deckel drauf. Zwar mühte Borussia sich noch, aber richtige Chancen, geschweige denn ein Tor wolllten nicht mehr rausspringen. Somit steht man bereits jetzt schon gehörig unter Druck in den nächsten Spielen, wenn man davon ausgeht, dass Madrid einen Platz zum weitergekommen gebucht hat und der zweite Platz zwischen Borussia und Tottenham vergeben wird.

Entsprechend schnell verließ man nach Spielende das Stadion, da man ja auch wieder pünktlich am Bus sein wollte und sollte. Dies schafften zwar alle, los ging es aber trotzdem erst 45 Minuten später, da der Fahrer seine Standzeit noch nicht voll hatte. Als es endlich losging stellte man fest, dass England bei Nacht nicht soo furchtbar spannend ist und man nutzte die Zeit für eine Mütze voll Schlaf. In Dover angekommen, fiel beim Einfahren in den Hafen mal wieder auf, dass genau wie auf der Hinfahrt schon eine Liste der Überfahrer von Nöten ist. Nach den Formalitäten hieß es dann, man hätte gut 2,5 Stunden Zeit bis die Fähre gehen würde. Entsprechend verstreute sich die Busbesatzung im Hafengelände. Zumindest so lange, bis hektische Mitfahrer angelaufen kamen und alle wieder einfingen, da man sofort auf die Fähre müsse. Immerhin waren so wieder alle wach und so aufgeweckt gelang es dieses Mal auch neues Bier aus dem Bordshop zu erhalten. Unter dem Strich also eine gelungene Überfahrt.

Im Morgengrauen erreichte man das Festland und es ging auf die letzte Etappe der Reise. Während der ein oder andere sich noch heldenhaft aufopferte um die erworbenen Getränkevorräte zu dezimieren, diskutierten andere über erfolgte oder noch anstehende Auskofferungen oder betrachteten die Augenlieder ausgiebig von innen. Nach kurzem Zwischenstopp beim goldenen M und einem weiteren Boxenstopp zum erneuten Fahrerwechsel, erreichten wir gegen Mittag wieder die heimischen Gefilde. Zum Glück bleiben nun einige Tage Zeit um die Akkus wieder aufzuladen, da das nächste Spiel erst am Sonntag Abend gegen den 1. FC Köln stattfindet.

Bericht: Andi

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