1. FC Magdeburg – Borussia Dortmund 0:5
Bevor es am kommenden Samstag in der Bundesliga rein geografisch schon wieder Richtung Osten geht, zog der schwarz-gelbe Tross Mitten in der Woche zum Pokalspiel auf die andere Seite der ehemaligen Grenze. Nach viel Hin und Her ergab sich eine fidele Vierertruppe, die nach 2/3 des Weges endlich an der A2 zusammenfand und den Rest des Weges gemeinsam bestritt. Da drei der vier Auswärtsfahrer am nächsten Tag wieder halbwegs frisch im Büro sitzen mussten, entfallen an dieser Stelle leider alle üblichen Trink-Anekdoten.
Kurz vor der Autobahnabfahrt reihten wir uns hinter den Busreisenden ein und wurden wenige Augenblicke später vom Geleitschutz in Empfang genommen. Pro Auto bzw. Bus ein blau blinkendes Gefährt, das nennt man Service! Trotz der freien Fahrt über rote Ampeln – Gewöhnung tritt gefährlicherweise sehr schnell ein – zog sich die Fahrt auf der Landstraße wie Kaugummi. Die Organisation unserer Anreise war wohl nicht vollständig durchgeplant. Dem Sicherheitsgefühl tat dies aber keinen Abbruch: an jeder Kreuzung standen freundliche Beamte oder saßen ihre Zeit ab. Endlich auf dem Parkplatz angekommen, fanden wir uns hinter mannhohen Sichtschutzzäunen, intensiv bewacht von Security, Polizei und Ordnern. Nach zweimaliger Kartenkontrolle und Bodycheck ging es dann in den gemütlichen Gästeblock. Links ein Block Pufferzone mit Sichtschutzzäunen, rechts ein Block Pufferzone ohne jene Zäune. Im Verlauf des Berichts wird dieser Fakt noch interessant.
Vor Anstoß wurde massenweise Material verteilt: Ponchos, gelbe Fahnen, schwarze Fahnen. Als darauffolgend beim Einlauf der Mannschaften die Heimfans ihre Choreografie zeigten, wirkte unsere Verkleidung dieses Mal allerdings eher wie ein netter Versuch. Man kann nur den Hut ziehen vor dem Aufwand, der Kreativität und vor allem der Mitmachquote im Stadion. Dass man bei einem Drittligisten zu Gast war, schier unglaublich, bravo!
Glücklicherweise spiegelte sich das Ungleichgewicht in den Choreografien nicht im Spielverlauf wieder. Zwar begann die erste Halbzeit mit einer Doppelgroßchance die weder Philipp noch Isak nutzen konnten, doch der Anfang war gemacht. Die Heimmannschaft spielte defensiv stark und bot kaum Lücken, sodass sich keine nennenswerten Torraumszenen ergaben. Sekunden nach der verletzungsbedingten Auswechselung von Dahoud, war dann Joker Gonzo an der richtigen Stelle: erste Ballberührung, erstes Tor! What a start!!
Die zweite Halbzeit glich dann einem Feuerwerk, und das auf dem Platz und auf den Rängen. Genau passend zum zweiten Tor für den BVB durch Isak, lichtete sich der Rauch ein wenig und man konnte die feiernde Mannschaft an der Eckfahne vor dem Gästeblock erahnen. Nun kommen wir auf den nicht vorhandenen Sichtschutz zur langen Geraden zurück: der gesperrte Block lag recht plötzlich in dickem weißen Rauch, bevor sich blauer Nebel dazumischte. Bereits mit Anpfiff des Spiels war aufgefallen, dass neben der Security auf der anderen Seite des Puffers, zahlreiche Jungs einzogen und mit Handschlag vom Sicherheitsdienst begrüßt wurden. Sie warfen den einen oder anderen Blick zu viel zu uns und später nicht nur das. Alles in allem blieb die Aktion aber durchaus im Rahmen und war eher etwas zum Ansehen als zum Aufregen.
Nach Handspiel der Magdeburger Verteidigung traf Yarmolenko vom Punkt, bevor Bartra nachlegte und Kagawa den Schlussakkord setzte. Mit dem hochverdienten Sieg in der Tasche wurde noch einige Minuten im Block gefeiert. Auch Schürrle und Guerreiro feierten und zwar ihr Comeback. Wer vorher noch Sorge hatte, dass einige wichtige Kräfte wie Aubameyang und Weigl gar nicht erst mitgereist waren, konnte nun beruhigt Richtung Parkplatz und Achtelfinale gehen.
Auch für den Rückweg zur Autobahn reihten wir uns wieder passend hinter der blau-silbernen Kolonne ein, die uns ohne weitere Vorkommnisse zur Auffahrt geleitete. Nach einer Stunde trennten sich unsere Wege, wobei das eine Duo um 00:45 Uhr noch zwei Stunden Fahrt vor sich hatte. Eine sehr, sehr gelungene Tour mit rundum attraktivem Gesamtpaket! (ein paar Schnappschüsse anbei)
Autor: Johanna
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