12. Spieltag I 24.11.2018 I 1. FSV Mainz 05 – Borussia Dortmund

1. FSV Mainz 05 – Borussia Dortmund 1:2

Wie mittlerweile jedes Jahr seit 2005 stand in dieser Saison auch wieder ein Besuch bei den knuddeligen Mainzern an. Wie schwatzgelb.de schon richtig festgestellt hat, ist es für den Einen aufgrund von Feuerwurst und Äppelwoi-Spritz ein Auswärtsspiel der besseren Sorte, nervt der Gegner den Anderen mit dem bescheuertstem Stadionsprecher der Liga und einschleimendem Abspielen der gegnerischen Vereinshymne vor dem Spiel. Für mich persönlich galt vor dem Spiel noch ersteres, allerdings beinhaltete der Samstag-Nachmittag dann doch noch einige zusätzliche Aspekte, weshalb ich mich jetzt eher dem zweiten Lager zuzähle. Aber fangen wir von vorn an….

Nach leider viel zu kurzer Augenpflege aufgrund eines wieder einmal sinnlosen freitäglichen Suffes vermochte es dann schließlich der dritte Wecker, mich aus dem Bett zu schmeißen. In kürzester Zeit also geduscht und den Schal in den Rucksack geschmissen, als unser Fahrer auch schon laut hupend vor der Tür bremste und wir zunächst einmal in die verkehrte Richtung fuhren, um unser Beförderungsmittel für die Fahrt abzuholen.

Dieser wurde dann kurz darauf auch schon bestiegen und für unsere Zwecke ein wenig mit Boxen und Getränken aufgerüstet, sodass wir uns auf den ersten Teil der Etappe machten und die weiteren Mitfahrer im Sauerland einzusammeln. Wer jetzt in der Schule ein bisschen aufgepasst hat, wird merken, dass wir uns durch diese Route ganz schön weit von der nächsten Autobahnauffahrt entfernten und daher notgedrungen die Route quer durch den angeblich so schönen Landstrich gewählt haben. Während ich also im Bulli-Inneren zu meinem ersten Bier gezwungen wurde, zogen draußen die ersten landschaftlichen Erhebungen, reichliche Kühe, der erste Schnee und am schlimmsten: Hinter jeder Kurve versteckt ein Blitzer an uns vorbei, sodass es in beschaulichen Tempo Richtung Mainz voran ging.

Eigentlich sollte uns für die Fahrt die unendliche Liedauswahl von Spotify zur Verfügung stehen, allerdings muss ich wohl aufgrund meiner Trinkfreudigkeit am Vortag vergessen haben, das Handy am Stromkreis anzuschließen. Da mein Nebenmann auch nur noch über ein gedrosseltes Datenvolumen verfügte, musste die Langeweile also auf anderem Weg bekämpft werden. Der geneigte Leser wird sicherlich schon erahnt haben was daraufhin folgte: Richtig, nen Schnaps trinken, um die Zunge zu lösen und allerhand Schabernack zu erzählen. Als daraufhin dann auch noch ein Kartenspiel ausgepackt wurde, war der Kater endgültig verflogen und es entwickelte sich eine sehr lustige Hinfahrt, bei der sich nur zu gern an die knappen, aber dafür umso heftiger bejubelten Auswärtssiege zurückerinnert wurde, in den Lukas Pisczeck jeweils kurz vor Schluss den Siegtreffer markieren konnte.

Irgendwann konnte das Stadion am Europakreisel, was von Außen immer noch eher an ein Möbelhaus, als an ein Fußballstadion erinnert, erreicht werden und bequem auf dem Gästeparkplatz direkt vor dem Stadion geparkt werden, wo im Rahmen einer Choreo einheitliche Dortmund-Schals durch die Desperados verkauft wurden. Damit ausgestattet wurde der Gästeblock betreten und sich direkt die Plätze neben den Bekannten aus Lippstadt gesichert.
Zur ersten Hälfte gibt es nicht viel mehr zu sagen, als dass Borussia zunächst mit hohem Tempo loslegte und sich einige gute, aber keine hundertprozentigen Chancen loslegte, während Mainz sich im Anschluss immer besser ins Spiel kämpfte und so auch einige Torchancen in ihrer Statistik verbuchen konnte. Zur Halbzeit ging es dann folgerichtig mit einem leistungsgerechten 0:0 in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel tätigte Favre dann mal wieder seinen Lieblingswechsel, indem er den bemühten aber glücklosen Götze gegen den Topjoker Alcacer austauschte. Es waren keine 90 Sekunden gespielt, da zappelte der Ball folgerichtig im Netz der Mainzer. Sancho schickte Reus perfekt auf die Reise und der muss vor dem Tor nur noch querlegen. Den Torschützen muss ich an dieser Stelle nicht noch einmal erwähnen. Die Freude über das Tor sollte jedoch nur von kurzer Dauer sein. Mainz versuchte es ebenfalls mit einem Steilpass in die Tiefe, den Witsel unglücklich abfälschte, damit Zagadou die Chance zur Verteidigung nahm und schon stand es 1:1, da Bürki gekonnt getunnelt wurde.

Borussia steckte aber nicht auf und war keineswegs geschockt. Mainz war ebenfalls auf den Geschmack gekommen und so entwickelte sich jetzt eine muntere Partie mit weiteren Torchancen auf beiden Seiten. Mit mehreren Mann vor dem Strafraum blockten die Mainzer einen Torschuss von Sancho, der Ball fiel dann allerdings Pisczeck vor die Füße, der nicht lang fackelte und den Ball im zweiten Versuch trocken unter die Latte schweißte – 1:2! Im Anschluss mussten dann noch einige gefährliche Situationen der starken Mainzer überstanden werden, bis dann endlich Schluss war und der nächste Dreier mit der Mannschaft gefeiert werden konnte. Die Mannschaft ließ es sich dazu nicht nehmen, die zuvor für die Choreo verwendeten Schals am Gästeblock abzuholen und diese Stolz gemeinsam mit allen mitgereisten Borussen in die Höhe zu strecken.

Zurück im Bulli sollte dann die feuch-fröhliche Rückfahrt eingeleitet werden, Gerüchten zufolge hat der Alkohol wohl auch noch zu einer peinlichen, dafür für die anderen aber umso lustigeren Sprachnachricht geführt, ALTER!! Problem war jetzt wieder, dass nach den ersten Kilometern auf der Autobahn irgendwann wieder auf die Landstraße mit all seinen Kühen, Schnee und Blitzern abgebogen wurde, was einen der Mitfahrer verlauten ließ, dass er das Sauerland hasst. Auf Nachfrage bestätigt er, dass dies auch heute noch so gemeint ist. Nichts desto trotz sind wir dann mit einigen Kilometern (und Promille) mehr auf dem Buckel heile zuhause angekommen, wenn man denn nicht noch in diverse Kneipen oder auf die ein oder andere Party gezogen ist.

Vielen Dank an alle Mitfahrer für den schönen Tag und ein dickes Lob an den Fahrer, der uns so nervenstark heile ans Ziel gebracht hat….

Autor: Philipp

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