Borussia Dortmund II – Rot-Weiß Essen 2:2
„Endlich wieder Borussia!“ schoss es einem trotz viel zu kurzer Nachtruhe beim ersten Klingeln des Weckers durch den Kopf und man sprang, trotz unchristlich früher Uhrzeit, wie eine Scheibe Toast aus dem Toaster aus dem Bett. Zwar vergnügen sich die großen Jungs zur Zeit in Bad Ragaz in der Schweiz, die „kleinen“ Borussen der Amateurmannschaft starteten aber schon in die Saison.
Grund genug sich trotz humaner Anstoßzeit um 14 Uhr schon früh morgens aus dem Bett zu wuchten und per Bahn nach Paderborn zum Mettfrühstück zu fahren. Während der Gastgeber und sein Schlafgast nach langer bzw. kurzer Liborinacht noch nicht unbedingt wieder alle Lebensgeister beisammen hatten, halfen ein gutes Frühstück und kalte Getränke (man soll ja da weitermachen wo man aufgehört hat) schnell die Vorfreude zu wecken und nach kurzweiligen Stunden ging es per Bahn in Richtung Rote Erde. Nach und nach stiegen die weiteren Mitfahrer zu und es entwickelte sich eine lustige Fahrt, auf der Mandalas auf dem Smartphone ausgemalt wurden (wer entwickelt sowas und wieso lädt man sich sowas auch noch runter) und unsere Oberschnapsnase aufgeklärt wurde, dass man für einen Clown wie ihn normalerweise im Zirkus Eintritt bezahlen müsste.
Dann aber endlich erreichten wir das Westfalenstadion bzw. die Rote Erde. Bei bestem Fußballwetter fanden sich bis Anpfiff ca. 6000 Zuschauer ein und sorgten für eine tolle Kulisse. Ein nicht unerheblicher Teil hiervon aus Essen. Da bringt traurigerweise manch ein Bundesligist weniger Zuschauer mit. Und die 6000 sollten ihr Kommen nicht bereuen. Auf den Tribünen merkte man, dass nach der Pause alle wieder richtig Bock hatten und auch auf dem Rasen entwickelte sich eine muntere Partie, mit Chancen hüben wie drüben. Zunächst gingen die Gäste in Führung, kurz darauf glich Borussia aus. Nach der Pause lief es umgekehrt. Erst trafen die Amateure mit einem Hammer in den Giebel zum 2:1, kurze Zeit später egalisierten die Gäste die Führung. In den verbleibenden 35 Minuten hatten beide Teams noch dicke Chancen auf den Siegtreffer, am Ende blieb es aber schiedlich, friedlich beim Unentschieden.
Nachdem die Mannschaft sich den verdienten Applaus abgeholt hatte, machten auch wir uns auf den Weg zum Bahnhof, verpassten um 2 Minuten den Zug und hatten so Gelegenheit ausgiebig die ausgeprägte und sehenswerte Architektur des Bahnhofes Westfalenhallen zu bewundern, ehe wir dann auch endlich nach Hause düsen konnten.
Alles in allem war es aber dennoch eine gute erste Fahrt nach der viel zu langen Sommerpause und macht auf jeden Fall Lust auf mehr. Allen die dieses Mal nicht mit waren, oder generell noch kein Amateurspiel gesehen haben, kann ich nur ans Herz legen (mal wieder) hinzufahren. Ehrlicher Fußball, gute Stimmung und eine Mannschaft, die sich über jeden Zuschauer freut. Es gibt auf jeden Fall schlechtere Möglichkeiten die spielfreie Zeit oder spielfreie Wochenenden zu überbrücken.
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